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ERZÄHLORT

Flensborg Avis

Schiffbrückstraße 8, 24937 Flensburg

Die dänische Zeitung wurde bereits 1869 gegründet. Während der Abstimmung 1920, in der Zeit davor und bis Mitte der 1950er Jahre war sie ein unbedingter Fürsprecher für die Eingliederung Flensburgs ins Dänische Königreich. Die Zeitung versteht sich als Stimme der dänischen Minderheit im Norden Schleswig-Holsteins.

Die deutsche Minderheit in Süddänemark hat ihre deutschsprachige Zeitung „Nordschleswiger“, die dänische Minderheit im Norden Schleswig-Holsteins die deutsch-dänische „Flensborg Avis“. Sie erschien erstmals 1869. Während aller brisanten Ereignisse war die „Flensborg Avis“ (FA) ein wichtiges Medium für dänisch gesinnte Menschen in der Region: Dänische Selbstbehauptung im Kaiserreich, Abstimmungskampf 1918-1920 (ab damals mit ihrer deutschsprachigen Beilage „Der Schleswiger“), Etablierung der Minderheiten nach der Grenzziehung, NS-Diktatur 1933-1945 sowie neudänische Bewegung 1945 bis 1955. Während der Abstimmung 1920 und bis in die 1950er Jahre trat die FA gemeinsam mit rechts-nationalen Reichsdänen vehement für ein dänisches Flensburg und ein Dänemark ein, das bis zum Danewerk reichen sollte. Das „Hauptquartier“ für die Vorbereitungen der Abstimmung am 14. März 1920 in Flensburg bildeten die Redaktionsräume der FA, in denen alle Fäden der Planung und Taktik beim Chefredakteur E. Christiansen zusammenliefen[1]. In der NS-Zeit konnte sich die FA ihre Unabhängigkeit trotz großen Druckes weitgehend bewahren. „Der Schleswiger“ allerdings wurde 1937 verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann die FA viele neue Kunden. 1964 übernahm sie die Südschleswigsche Heimatzeitung“, bis dahin eine SSW-nahe, selbstständige Zeitung. Seit 1974 ist letztere eine Sektion der FA. Heute hat die FA (Auflage 2018: ca. 4500 Exemplare) vor allem in Flensburg seine Leserschaft[2]. Die Zeitung wird vom dänischen Staat gefördert und respektiert seit Jahrzehnten den bestehenden Grenzverlauf. „Flensborg Avis“ ist eine Aktiengesellschaft mit rund 1500 Anteilseignern[3].


[1] GFS (Hrsg.): Flensburg, Geschichte einer Grenzstadt. 1966, S. 412

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Flensborg_Avis, abgerufen am 4.8.18

[3] ebda.