ERZÄHLORT
Alter Friedhof mit Idstedt-Löwe
Reepschlägerbahn/Stuhrsallee (37), 24937 Flensburg
Der Idstedt-Löwe, 1862 aufgestellt als dänisches Siegesdenkmal auf dem Alten Friedhof in Flensburg, wurde zum Symbol für das deutsch-dänische Gegeneinander. Nach Umwegen über Berlin und Kopenhagen seit 2011 wieder an seinen ursprünglichen Standort, mahnt er nun an ein friedliches Miteinander zwischen Dänen und Deutschen.
Der Idstedt-Löwe, eine Bronzestatue des dänischen Bildhauers Herman Wilhelm Bissen, war bis 2011 fast 150 Jahre lang eine Symbolfigur für das deutsch-dänische Gegeneinander. Die Dänen errichteten ihn 1862 auf dem Alten Friedhof in Flensburg als Erinnerung an ihren Sieg gegen die Schleswig-Holsteiner in der Schlacht bei Idstedt1850 und an dort die gefallenen dänischen Soldaten[1]. Die Preußen transportierten den Löwen nach dem Sieg bei Düppel 1864 gegen die Dänen nach Berlin und stellten ihn 1868 ins Berliner Zeughaus, 1878 dann auf den Hof der Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde.[2] Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ordnete Dwight D. Eisenhower 1945 den Transport des Löwen in die dänische Hauptstadt an, wo er bis 2011 im Regierungsviertel verblieb. Eine Rückkehr des umkämpften Raubtiers scheiterte in der Folgezeit auch an Befürchtungen vor politischen Verwerfungen und Misstönen im deutsch-dänischen Verhältnis. Eine Initiative der Partei Die Linke Kreisverband Flensburg, die den Löwen zum 725. Stadtjubiläum 2009 als Friedenszeichen nach Flensburg zurückholen wollte, eröffnete die Chance einer Rückkehr. Nach gemeinsamen Anstrengungen aller damaligen Flensburger Ratsfraktionen sowie mit Unterstützung deutscher und dänischer Politiker reiste der Löwe nach 147 Jahren im Jahre 2011 zurück an seinen ursprünglichen Standort auf dem Alten Friedhof. In diesem Umfeld mahnt der Idstedt-Löwe heute alle Besucher als „Zeichen von Freundschaft und Vertrauen“ an ein friedliches Miteinander zwischen Dänen und Deutschen.[3]