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ERZÄHLORT

Dänisches General-Konsulat

Nordergraben 19, 24937 Flensburg

Das wenige Monate nach der Abstimmung 1920 in Flensburg angesiedelte Dänische Konsulat, heute Generalkonsulat, ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Bewahrung und Verbesserung der Rechte der dänischen Minderheit im Norden Schleswig-Holsteins, aber auch für die deutsche „Mehrheitsbevölkerung“.

 

 

Das Dänische Generalkonsulat in Flensburg ist eine Außenstelle der Dänischen Botschaft mit Sitz in der 1883/84 erbauten ehemaligen Villa „Burg Schöneck“, Nordergraben 19.[1] Aktueller Generalkonsul ist Kim Andersen nach Henrik Becker-Christensen (1998-2017). Das damalige Konsulat ist ein Kind der Grenzziehung von 1920. Nach der Abstimmung sprach am 11. Juli 1920 auf der Düppeler Anhöhe, wo die Dänen 1864 gegen Preußen und Österreich verloren hatten, der dänische Staatsminister Niels Neergaard: “Sie sollen nicht vergessen werden”. Gemeint waren Dänen und Dänischgesinnte südlich der neuen Grenze. Neun Tage später eröffnete ein Büro in der Rathausstraße und am 7. Oktober trat der Obergerichtsanwalt Neergaard-Møller als dänischer Konsul an. Durch königlichen Beschluss vom 1.1.1987 wurde der Status eines Generalkonsulats erteilt. Sein Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Minderheit und Mehrheit im Grenzgebiet und Südschleswig in Zusammenarbeit mit den deutschen Gemeinden, Städten sowie der Regierung Schleswig-Holsteins positiv zu entwickeln. Es stellt Dienstleistungen für dänische Staatsbürger bereit und betreut in Flensburg, in den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland sowie im Norden des Kreises Rendsburg-Eckernförde die ca. 50.000 Personen umfassende dänische Minderheit. 2010 bezeichnete der damalige Generalkonsul Becker-Christensen im Flensborg Avis die angekündigte, aber letztlich nicht vollzogene Kürzung der Förderung dänischer Schulen in Schleswig-Holstein durch die Landesregierung als das größte grenzpolitische Problem seit dem Bestehen der Bonn-Kopenhagener Erklärungen 1955[2].


[1] Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein, Bd. 2, Stadt Flenburg, bearb. v. Lutz Wilde. 2001, S. 436

[2] Aus: GFH Heft 4/2010: Jørgen Kühl: Eine Kehrtwende der Minderheitenpolitik? Der Konflikt um die Finanzierung der Schulen der dänischen Minderheit 2010, S. 285-314