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ERZÄHLORT

Exe

Friesische Straße 79a, 24937 Flensburg

Auf dem Exerzierplatz (Exe) schlugen in der Nacht des 30. Mai 1933 meterhohe Flammen in den Himmel, „in denen Bücher, Schriften, Transparente und kommunistische Fahnen zu Staub und Asche wurden“ (Flensburger Nachrichten). Es war die von dem NS-Regime durchgeführte Bücherverbrennung in Flensburg.

Wer den Exe in Flensburg heute besucht, nutzt ihn als Parkplatz. Einheimische verbinden mit ihm Zirkuszelte oder Herbert Grönemeyers Konzert 2008. Aber der Exerzierplatz war über Jahrhunderte auch Versammlungs- und Schützengildenplatz, Vieh- und Krammarkt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nutzte die hiesige dänische Garnison das Gelände als Exerzierplatz. Hier sammelten sich in den Kriegen 1848-50, 1864 und 1870/71 Nachschub und Fuhrwerke der dänischen bzw. der preußischen Armeen.[1] 1920, unmittelbar vor der Abstimmung, sammelten sich auf dem Platz 35.000 Deutschgesinnte. Sie bildeten einen Umzug zum Nordertor und zurück, um gegen den Kapp-Putsch zu demonstrieren[2], der die Abstimmung hätte gefährden können. Auch im Dritten Reich spielte der Platz eine Rolle. Hier erfolgte die Verbrennung „undeutscher Bücher, Zeichen und Schriften“ durch den Flensburger Kampfbund für Deutsche Kultur.[3] Dessen Vorsitzender und Theaterschauspieler Ferdinand Schröder (1879-1937) hielt die Ansprache, als am 30. Mai 1933 Bücher „verräterischen und zersetzenden Materials“ aus Bibliotheken zusammengetragen worden waren und nun verbrannt wurden. Schröder hatte die öffentliche Bücherverbrennung gemeinsam mit dem Kampfbundgeschäftsführer Egon Rüchel vorbereitet[4]. Schon vorher, am 20. März 1933, hatten Mitglieder der Hitlerjugend das städtische „Jugendheim am Nordertor“ als unliebsamen Konkurrenten überfallen, Broschüren und Bücher gesammelt und direkt vor Ort auf dem Nordertorplatz verbrannt.[5],[6] Ab dem Jahr 2015 trafen in Flensburg Tausende von Flüchtlingen ein. Viele von ihnen wurden vorübergehend in Wohncontainern auf dem Exe untergebracht.


[1] Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm (Hrsg.): FLexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. 2009, S. 5

[2] GFS (Hrsg.): Flensburg, Geschichte einer Grenzstadt. 1966, S. 417

[3] Verführt. Verfolgt. Verschleppt. 2003, S. 35

[4] VVN & BdA (Hrsg.): Auf den Spuren von Verfolgung und Widerstand 1933-1945 in Flensburg, S. 48-49; deutsch und dänisch

[5] Autorin Dr. Birgit Ebbert auf: https://buecherverbrennung.wordpress.com/2013/03/17/buecherverbrennung-in-flensburg/, 29.6.18

[6] Bernd Philipsen: 150 Jahre Flensburger Tageblatt. Bücher auf dem Scheiterhaufen in: FT, 2. Juli 2015; https://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/buecher-auf-dem-scheiterhaufen-id10115386.html, 29.6.18