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BEITRAGSORT

Schengen 2001 – Mit der Europa-Union in Krusau

Grenzübergang Krusau

Am Samstag, 24. März 2001, erhielten zahlreiche Mitglieder der Europa-Union in Tarp von ihrem langjährigen Vorsitzenden Gerhard Beuck einen Anruf: „Wolfgang Börnsen hat angerufen. Wir sollen um 24.00 Uhr in Krusau an der Grenze sein. Sie wird dann ganz offiziell geöffnet. Habt ihr Zeit und Lust mitzukommen?“

Was war geschehen? Deutschland und Dänemark hatten beschlossen, offiziell dem Schengener Abkommen beizutreten. Dänemarks Landgrenze zu Deutschland war gleichzeitig die Landgrenze für die skandinavischen Staaten, die traditionell untereinander schon lange auf Grenzkontrollen verzichtet hatten.

Die Grenze mit den Kontrollen durch Zollbedienstete sollte der Vergangenheit angehören, die Zollgebäude wurden nach und nach abgebaut. Verdeckte Kontrollen durfte es weiterhin geben, aber die Urlauber und die Grenzpendler sollten davon nichts mitbekommen.

Gegen 23.30 Uhr trafen wir am 24. März 2001 in Krusau ein und wurden von Wolfgang Börnsen, dem damaligen Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis 1 und Kreisvorsitzenden der Europa-Union freundlich begrüßt. Von Tarper Seite war außer den Ehepaaren Beuck, Johannsen und Thomsen noch Ingrid Qual dabei, von der Kreisseite der damalige Geschäftsführer der Europa-Union Ulrich Thormann. Ich meine, mich auch daran erinnern zu können, dass ebenfalls Siegfried Matlok, der damalige Chefredakteur der deutschen Tageszeitung „Der Nordschleswiger“ und Vertreter der deutschen Minderheit in Kopenhagen im Folketing und bei der Regierung, mit in Krusau dabei war.

Um Punkt 0.00 Uhr am 25. März 2001 stießen wir mit unserem mitgebrachten Sekt auf das freudige Ereignis an. Wir wunderten uns, dass nicht mehr deutsche Prominenz oder das deutsche Fernsehen zugegen war. Erst später erfuhren wir, dass Carl Holst, der ehemalige Bürgermeister von Sønderjyllands-Amt und Mitglied im Regionalrat Sønderjylland-Schleswig in Tondern und die damalige SSW-Landtagsabgeordnete Anke Spoorendonk in Kupfermühle die Grenzöffnung an anderen Orten verfolgt hatten.

Zufrieden fuhren wir gegen 0.30 Uhr wieder nach Tarp zurück. Uns war klar, dass wir an einem historischen Ereignis teilgenommen hatten, für das viele schon lange eingetreten waren.

Autor: Hans-Werner Johannsen, Tarp, Mitglied der Europa-Union

 

Abb.  88:  Treffen von Mitgliedern der überparteilichen Europa-Union am 25. März 2001 um Mitternacht in Krusau anlässlich der Grenzöffnung (Schengen) am Grenzübergang in Krusau. Von links nach rechts: Ingrid Qual, Gerhard Beuck, Hans-Werner Johannsen (alle Europa-Union, Tarp) sowie Ulrich Thormann (Geschäftsführer der Europa-Union, Kreisverband Schleswig-Flensburg, 2.v.li.),